Die Hamburger Elternkammer fordert ein flexibles Reagieren auf die aktuellen Entwicklungen der Pandemie bezüglich der Beschulungsform der Schüler*innen.

Die Elternkammer Hamburg ist nicht einverstanden mit dem aktuellen Konzept zur Beschulung der Schüler*innen der Stadt Hamburg.

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen werden neue Beschränkungen und Verhaltensregelungen für alle Hamburger*innen erlassen. Die Bundeskanzlerin bittet die Bevölkerung nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Wo bleiben unsere Schüler*innen? Sie haben einerseits ein Recht auf Bildung andererseits aber auch ein Recht auf Gesundheit. Daher fordert die Elternkammer Hamburg die BSB auf, endlich für ein Konzept zu sorgen, in dem angstfrei und gesund gelernt werden kann.

Die neuen Umstände verlangen nach neuen Konzepten und angepassten, aber zugleich flexiblen Lösungen in allen Bereichen unserer Gesellschaft, somit auch in den Schulen. Leider hat die Schulbehörde es seit März nicht geschafft, ein sicheres und funktionales Lernkonzept für Hybrid- oder Fernbeschulung zu entwickeln, vielfach wird trotz der rasanten Entwicklungen an alten Mustern und Vorurteilen festgehalten. Die Dynamik des Infektionsgeschehen braucht eine Dynamik des Handelns.

Die Hamburger Elternkammer schlägt deshalb vor, in dieser besonderen Zeit besondere Regelungen gelten zu lassen. Wir können uns zwei Szenarien vorstellen:

  1. Der verpflichtende Unterricht in Präsenz wird bis auf weiteres ausgesetzt. Die Schüler*innen können in die Schule gehen, müssen aber nicht. Es wird auf Freiwilligkeit in der Wahl der Lernorte gesetzt. Die Lehrkräfte werden die Familien zur Erlangung der jeweiligen Bildungsziele entsprechend unterstützen. Die Unterrichtspflicht soll statt Schulpflicht gelten. Die Bildungsziele müssen angepasst werden (z.B. mehr Aufgaben zur Auswahl in den Prüfungen, Prüfungsaufgaben den LuL zentral zur Verfügung stellen und danach lehren, usw.), die Nutzung von digitalen Möglichkeiten der Online-Beschulung sind konsequent umzusetzen und anzuwenden.
  2. Die Klassen werden halbiert und in unterschiedlichen Räumen unterrichtet. Mittels digitaler Endgeräte kann Unterricht in Echtzeit durch eine Lehrkraft in zwei Räumen durchgeführt werden. Die Hälfte der Klasse bekommt den neuen Lehrstoff im direktem Kontakt im eigenen Raum vermittelt, während die andere Hälfte der Klasse über das Smartboard den Ausführungen der Lehrkraft folgen kann. Die Lehrkraft kann zwischen den Gruppen von Präsenz zu Bildschirm wechseln. In der jeweiligen „Bildschirmgruppe“ könnten Erzieher*innen o.ä. als Ansprechpartner*innen eingesetzt werden. So kann gewährleistet werden, dass die Schüler*innen den vollen Unterrichtsstoff vermittelt bekommen, gleichzeitig fallen keine Überstunden für Lehrkräfte an. Durch diese Möglichkeit lernen die Schüler*innen vor allem im Klassenverband und nicht segregiert im häuslichen Umfeld.

Dass die Bundesregierung und die Landesregierungen den Regelbetrieb an Schulen soweit und lange wie möglich aufrecht erhalten möchten ist löblich. Jedoch wird die Angst und Verunsicherung der Familien in dieser Angelegenheit nicht berücksichtigt. Die Gesellschaft ist gespalten, die Eltern nehmen die Geschehnisse Corona betreffend unterschiedlich wahr, sowohl intellektuell als auch emotional. Es wird Zeit, den Eltern ihre Eigenverantwortlichkeit zurückzugeben.

Elternkammer Hamburg

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