Neues Tarifkonzept im HVV für Schülerinnen und Schüler

Die Elternkammer Hamburg beobachtet die von den politischen Parteien in die Diskussion gebrachten Forderungen und Vorstellungen zu den Kosten des öffentlichen Nahverkehrs aufmerksam, insbesondere zu den Schülerfahrkarten im HVV. In diesem Zusammenhang fordert die Elternkammer Hamburg umgehend als ersten Schritt ein neues Preiskonzept für Schülerfahrkarten. Die durch die Kammer vorgeschlagenen Maßnahmen sind schnell umsetzbar und führen zu ersten Erleichterungen bei den Hamburger Schülern und deren Eltern, aber auch bei den Schulsekretariaten und den HVV Stellen.

# Gültigkeit der Tageskarte für Schüler zeitunabhängig
Es ist der Kammer nicht verständlich, dass die Tageskarten für Schüler, die morgens vor 9 Uhr in den Schulen seien müssen, jetzt mit einem Zeitlimit bzw. Gültigkeit (ab 9 Uhr) belegt sind. Dies halten wir in Ansätzen für diskriminierend, hier werden wirtschaftliche Interessen vorangestellt.

# Kindertarif gilt für Hamburger Schülerinnen und Schüler bis zum 18. Lebensjahr
Die jetzige Grenze bei 14 Jahren ist aus Sicht der Elternkammer nicht zu akzeptieren. Es besteht in Hamburg grundsätzlich Schulpflicht von elf Schulbesuchsjahren bzw. bis Vollendung des 18ten Lebensjahrs. Das wird von der Schule und ihren Organen auch engmaschig und effektiv überwacht und die Einhaltung vollzogen. Schüler mit dem Ersten Schulabschluss (ESA) oder dem mittleren Schulabschluss (MSA) sind zwar frühestens 15 bzw. 16 Jahren mit der Schule fertig, gehen dann aber in eine weitere Qualifizierung (Berufsschule bzw. weiterführende Schulen) und sind somit weiterhin Schüler. Bestehende Angebote wie der Freizeitpass sind aus Sicht der Kammer eine halbherzige Lösung, der den Bedarf für die Fahrt zur und von der Schule nicht abdeckt.

# Kein Schulnachweis für Fahrkarten bis zum 18. Lebensjahr
Die Kammer vermag die für alle Beteiligten aufwendige Beibringung von Schulnachweisen für Hamburger Schülerinnen und Schüler nicht nachzuvollziehen. Thomas Koester (Vorstand der Elternkammer): „Die Schulpflicht macht den Schulnachweis überflüssig. Der Schulnachweis ist nur ein kostenaufwendiges Bürokratiemonster.“

Diese Forderungen möchte die Kammer unverzüglich und zeitnah umgesetzt sehen.

In einem weiteren Schritt fordert die Elternkammer eine günstigere Monatskarte für Schüler, wir orientieren uns hier an den sehr vergünstigten Zeitkarten für die Studenten. Selbstverständlich wünscht sich die Kammer eine kostenfreie Monatskarte für die Schüler, solange sie eine allgemeinbildende Schule besuchen bzw. keine 18 Jahre alt sind. Dieses ist aber eine Systemumstellung und somit ein langwieriger Prozess. Die Kammer fordert bis zu diesem Zustand eine Schülermonatskarte, die für den Bereich Hamburg AB 20 EUR im Monat nicht überschreitet und für den Gesamtbereich 30 EUR. Geschwisterkarten sollten 10 EUR bzw. 15 EUR im Monat nicht überschreiten. Dies stellt eine unmittelbare Förderung der Familien mit Kindern dar, führt zu einer stärkeren Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs durch Schulkinder und bindet so frühzeitig die Kinder und somit Arbeitnehmer von morgen an den öffentlichen Nahverkehr.

Thomas Koester – Vorstand der Elternkammer
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