Die Elternkammer Hamburg hat auf ihrer Sitzung am 22. Mai 2018 wie folgt beschlossen:
Wir befürworten die Fortführung des JeKi-Programms und fordern dessen zeitnahe Ausweitung und Öffnung für weitere (auch weiterführende) Schulen. Es soll weiteren Schulen die Möglichkeit gegeben werden, sich dafür zu entscheiden am JeKi-Programm teilzunehmen. Perspektivisch gesehen, soll allen Schulen diese Möglichkeit eingeräumt werden. Zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen soll es zu einer effektiven Verzahnung kommen bzw. diese forciert werden, um sicherzustellen, dass die Schüler und Schülerinnen beim Übergang nicht automatisch einen „musikalischen Bruch“ erleiden,
Eine der zentralen Zielsetzungen des Programms JeKi – Jedem Kind ein Instrument – besteht in der individuellen Förderung der einzelnen Schüler und Schülerinnen. Bei der Einführung von JeKi, damals noch als Projekt begonnen, haben sich Schulen für die Teilnahme beworben, insgesamt nehmen jetzt 62 Schulen teil. Neue Schulen werden seit dem nicht mehr angenommen. Die Erfahrungen aber zeigen sehr gute Ergebnisse durch JeKi in den sozialen Kompetenzen von SuS. Durch das Angebot werden auch SuS erreicht, die sonst nur schwer für Schule zu erreichen sind.
Ein Auszug aus den ausgewählten Ergebnissen zeigt u. a. auf:
- Zu ADHS:
„Die Ergebnisse zeigen nämlich, dass Kinder, die ein Instrument lernen, besser zuhören können, aufmerksamer sind und weniger Probleme haben, Hyperaktivität und Impulsivität zu kontrollieren. Darüber hinaus schneiden sie in Lese- und Rechtschreibtests besser ab als musikalisch ungeübte Gleichaltrige.“
Quelle: Das Orchester der Neuronen: Instrumentalunterricht beeinflusst die Gehirnaktivität bei Kindern
Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation Universitätsklinikum Heidelberg; 2014; Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Graz veröffentlichen gemeinsam im „Journal of Neuroscience“ / Seite 1 – Auszug zu finden in der PM der UNI Heidelberg
- Zu Stressbewältigung:
„Zusammenfassend ist festzustellen, dass JeKi-Kinder durch den Instrumentalunterricht in Bereichen der Stressverarbeitung profitieren können, die langfristig mit höherer psychischer und physischer Gesundheit assoziiert sind. Insbesondere führte der JeKi-Instrumentalunterricht zu einer vermehrten Nutzung von positiv beurteilten Strategien zur Stressbewältigung.“
Quelle: Empirische Bildungsforschung zu Jedem Kind ein Instrument; Ergebnisse des BMBF-Forschungsschwerpunkts zu den Aspekten Kooperation, Teilhabe und Teilnahme, Wirkung und Unterrichtsqualität, Bielefeld, 2013 / Herausgeberin: Koordinierungsstelle des BMBF-Forschungsschwerpunkts zu Jedem Kind ein Instrument; Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Fach Kunst- und Musikpädagogik, Musikpädagogische Forschungsstelle, Seite 63 unten
Für Rückfragen:
Angelika Bock
Elternkammer Hamburg – Vorsitzende des Ausschusses für Grundschulen/frühkindliche Bildung
a.bock@elternkammer-hamburg.de