Konzept zur Stärkung und Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern der Grundschule zum Thema sexualisierte Gewalt (Beschluss 733-01)

Die Elternkammer hat auf Ihrer Sitzung am 08.04.2024 wie folgt beschlossen:

Die Elternkammer Hamburg fordert die BSB auf, ein Konzept zur Stärkung und Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern der Grundschule zum Thema sexualisierte Gewalt, zu entwickeln.

Bis zur Entwicklung und Implementierung soll die BSB bereits bestehende Initiativen finanziell und personell so unterstützen, dass diese sofort in Schulen wirksam werden können.

Begründung:

Schulen sind für Kinder in den meisten Fällen ein wichtiger Schutzort, kann aber auch ein Tatort sein. Gleiches gilt für den Schutzort Familie.

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) geht davon aus, dass bis zu einer Million Kinder in Deutschland bereits sexuelle Gewalt erfahren mussten oder erfahren. In vielen Fällen werden diese Straftaten nicht zur Anzeige gebracht und fließen daher nicht in die Kriminalstatistik ein. Zahlen und Fakten: beauftragte-missbrauch.de

Die Formen der sexualisierten Gewalt sind vielfältig und findet schätzungsweise zu 75% im direkten Umfeld der Kinder statt. Insbesondere online wird laut der polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes eine stetige und deutliche Zunahme von Missbrauchsdarstellungen erfasst.

Die Nutzung von online Medien (wie z.B. Chatrooms, online Spielen oder Social-Media-Plattformen) birgt zunehmend viele und neue Gefährdungspotenziale für Kinder, die häufig sogar uns Erwachsen unbekannt sind.

Die EKH sieht, dass die BSB bereits Maßnahmen der Prävention ergreift, allerdings richten sich diese ausschließlich an die Lehrkräfte und an interessierte Eltern. Wir sehen aber dringenden Handlungsbedarf, nicht nur über die Kinder, sondern mit den Kindern über dieses Thema zu sprechen.

Bis die BSB ein solches Konzept erstellt und implementiert hat, sollen Initiativen, wie z.B. „Trau Dich!“, wieder eingeführt werden. Auch Vereine, wie z.B. Dunkelziffer e.V. oder Zartbitter Köln e.V. bieten Workshops für Kinder unterschiedlichen Alters an. Die Organisation dieser Veranstaltungen aus einer einzelnen Grundschule heraus ist jedoch kostenintensiv und erfordert personelle Ressourcen.

Beschluss 733_01– Konzept gegen Missbrauch –

Durch eine zentrale Organisation könnten erhebliche Synergieeffekte gehoben werden und eine Mehrheit der Hamburger Grundschülerinnen und Grundschüler erreicht werden.

Eine Studie der WHO kommt zu dem Ergebnis, dass jeder Euro, der in die Prävention investiert wird, ein Vielfaches an Folgekosten einspart. WHO‐EURO‐2013‐4496‐44259‐62521‐ger.pdf

Antragssteller: Alexandra Fragopoulos Elternkammer Hamburg

info@elternkammer-hamburg.de

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