Pressemitteilung: Anstrengungen im Bildungsbereich müssen intensiviert werden

Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist die Zahl der Kinder, die trotz schwieriger sozialer Umstände solide Leistungen in der Schule erbringen, auf 32 Prozent gestiegen. Dies darf aus Sicht der Elternkammer Hamburg (EKH) aber kein Grund sein, sich auf den Erfolgen auszuruhen.

Gemäß OECD hätten hier vor allem mehr Ganztagsschulen, die Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen, mehr frühkindliche Bildung und die stärkere Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund zu besseren Chancen für benachteiligte Schüler geführt. All dies sind Themen, in denen sich in Hamburg auch die Elternkammer intensiv eingebracht hat. Gerade im Ganztagsbereich, der seit flächendeckender Einführung in Hamburg von uns intensiv begleitet wurde, konnten einige Verbesserungen durchgesetzt werden.

Dreht man die Zahlen aber um, bedeutet dies, dass immer noch 68% der benachteiligten Schülerinnen und Schüler nicht den Regelstandard erreichen. Wenn man sich vor Augen hält, dass in Hamburg rund 50% aller Kinder einen Migrationshintergrund haben und rund 20% in Familien leben, die Leistungen nach SGB-II beziehen, ist die Zahl nicht eben klein.

Im Länderbericht des Institutes zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB-Bildungstrend 2016) sind noch dramatischere Zahlen zu lesen: In „Deutsch – Lesen“ erreichen 14% der getesteten Hamburger Viertklässler nicht den Mindeststandard, in „Deutsch Zuhören“ waren es 12,3 %, in „Mathe“ 21,2% und in Orthographie sogar 27,4%.

Dazu Antje Müller, Vorsitzende der EKH: „Dies sind sehr besorgniserregende Zahlen. Kinder, die nicht die Mindeststandards erreichen, haben ganz schlechte Aussichten darauf, nach der Sekundarstufe 1 überhaupt einen Abschluss zu erreichen.“ Es muss also dringend ein Fokus auf die frühkindliche Bildung und den Grundschulbereich gelegt werden.

Ja, Hamburg hat einiges getan. Das Projekt „23+ Starke Schulen“ ist erfolgreich und es wird weitergeführt und ausgeweitet. Das begrüßen wir. Hamburgs Kinder verdienen es aber, dass die Anstrengungen auch weiterhin intensiviert werden. Denn „von den Schülerinnen und Schülern mit sehr niedrigem sozialen Status verlässt immerhin noch jede bzw. jeder Achte die Schule ohne Schulabschluss.“ (ex: Bildungsbericht Hamburg 2017, S.152, BSB)

Die Elternkammer Hamburg vertritt die Interessen der Eltern von rund 240.000 Schülerinnen und Schülern an Hamburgs Schulen und besteht aus 38 Kammermitgliedern, die aus den einzelnen Kreiselternräten entsandt werden.

Antje Müller
Vorsitzende der Hamburger Elternkammer
Mobil: 0171-838 85 00
E-Mail: info@elternkammer-hamburg.de
Web: www.elternkammer-hamburg.de