Hamburg, 5. Dezember 2022
Beschluss 717-02
Klassenfahrten: Qualität bewahren – Eltern entlasten!
Der Vorstand der Elternkammer hat wie folgt beschlossen:
Die Elternkammer fordert die BSB auf, ein alternatives Finanzierungskonzept für Klassenfahrten zu entwickeln. Dieses soll sicherstellen, dass alle Schüler*innen die Möglichkeit haben an den Klassenfahrten teilzunehmen, ohne die Eltern über Gebühr zu belasten sowie, dass die Fahrten in Umfang und Ziel, zumindest für die höheren Klassenstufen, auch in europäische Metropolen möglich sind.
„Die Schule hat einen erzieherischen Auftrag. Im Rahmen dieses Auftrages dienen Klassenfahrten nicht nur der Vermittlung bzw. Vertiefung von Lehrinhalten, sondern auch der Persönlichkeitsbildung, der Urteilsfähigkeit und dem Erlernen sozialen Verhaltens. Für die Teilnahme kommt es deshalb ausschließlich auf pädagogische Gesichtspunkte an.“ (aus Fachanweisung zu § 28 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 SGB II)
Die „Richtlinie für Schulfahrten“ vom 20.04.2016 bildet die aktuellen Preissteigerungen nicht ab.
Aktuell praktizierte Lösungen zur Finanzierung, wie zum Beispiel Bezuschussung durch den Schulverein, Zweckentfremdung von Taschengeld für Verpflegung und die Verkürzung der Reisedauer und -entfernung, sind inakzeptabel.
Klassenfahrten sind ein niedrigschwelliges Angebot für Schüler*innen, gemeinsame außerschulische Erfahrungen zu sammeln, Reisen ohne Eltern zu erleben, mit Gleichaltrigen in intensiven Kontakt zu kommen und Sozialkompetenzen zu erwerben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Klassenfahrten soziale Ungleichheiten auffangen.
Gemäß der „Richtlinie für Schulfahrten“ sind Klassenfahrten für die Schüler*innen zudem verpflichtend. Die Kosten müssen somit für jede Familie tragbar sein.
Die „Richtlinie für Schulfahrten“ muss zeitnah und zeitgemäß überarbeitet werden. Und es muss dann auch klargestellt werden, dass die Richtlinie verbindlich und die Umsetzung für jeden klar ist.
Elternkammer Hamburg
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