Hamburg, 21.11.2022
Beschluss 717-01 – Notsituation
Der Vorstand der Elternkammer hat wie folgt beschlossen:
Die Elternkammer fordert die BSB auf, umgehend Abhilfe im Umgang mit der Beschulung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu schaffen.
Derzeit befinden sich knapp 35.000 schutzsuchende Menschen in Hamburg. Ca. 7.000 sind Kinder und Jugendliche im schulfähigen Alter. Niemals zuvor gab es binnen kürzester Zeit eine vergleichbar rasant steigende Zahl, und ein Ende scheint noch lange nicht in Sicht.
Die BSB hat bisher Unglaubliches geleistet. So wurde an vielen zentralen Erstaufnahmestellen und den Interimsstandorten die Beschulung gestartet. Trotzdem erreicht die EKH massive Kritik im Umgang mit den Geflüchteten. Wie uns die einzelnen Gremien und andere Akteur*innen aus der Schullandschaft mitteilen, gibt es einen großen Notstand für die o.g. Gruppe. So wird von Beteiligten wie folgt berichtet:
– Es gibt keinen flächendeckenden Unterricht an den zentralen Erstaufnahmestellen.
– Viele Familien warten -seit Monaten- auf einen Schulplatz.
– Viele Schulleitungen nehmen keine Schüler*innen auf, da sie über keine zusätzlichen Kapazitäten verfügen.
– Auch Bildungsträger haben keine freien Plätze.
Die EKH verweist nochmals auf den Antrag 714 – 02 und fordert darüber hinaus:
– Aufgrund der Lehrkraftproblematik: Die BSB soll umgehend die Schulen anweisen die erprobten Hybridkonzepte einzuführen, damit der Unterricht starten kann.
– Aufgrund des Raummangels: Die Ermöglichung des sofortigen Zugangs und den Einsatz von außerschulischen Lernorten einzuführen.
– Wünschenswert wäre auch, die aktuelle Problemlage zum Anlass zu nehmen, die Lehrerausbildung quantitativ deutlich auszuweiten und qualitativ noch weiter an das Erfordernis guter interkultureller Kompetenzen auszurichten.
Antragsstellung:
Elternkammer Hamburg
Antidiskriminierungsausschuss
info@elternkammer-hamburg,de
