Digitalisierung der Hamburger Schulen – Beschluss 673_03

Die Elternkammer hat auf ihrer Sitzung am 4. September 2018 wie folgt beschlossen:

Die Elternkammer begrüßt die vom Senat in seiner Pressemitteilung angekündigten Maßnahmen. Zugleich regt die Elternkammer an:

  • die Richtlinie „Betriebssicherheit im pädagogischen Netz“ dahingehend zu ändern, dass die Nutzung privater Endgeräte der Schülerinnen und Schüler ermöglicht wird;
  • dafür Sorge zu tragen, dass die Lernmittelfreiheit auch bezogen auf digitale Endgeräte gewahrt bleibt;
  • dass Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, insbesondere für Bettermarks, und Kapiert.de ausgeweitet werden und
  • dass Schulen bei der Netzwerkadministration mit Ressourcen unterstützt werden.

Ferner begrüßt die Elternkammer die Entscheidung, Hamburger Schülern, wie von der Elternkammer mehrfach angeregt, adaptive Lernsoftware zur Verfügung zu stellen. Damit hält eine „zeitgemäße Lernform“ verbunden mit der „Chance, herausfordernden Situationen in heterogenen Lerngruppen gewinnbringend für viele Schülerinnen und Schüler begegnen zu können[1]“ in Hamburger Klassenzimmer Einzug.

Die Elternkammer hält fest, dass die Angabe der BSB, rechnerisch stünde für je 5,4 Schüler ein Rechner zur Verfügung, die Schulrealität häufig anders erlebt wird. Die Elternkammer meint nach wie vor, dass es unerlässlich ist, jedem Schüler mit dem eigenen Endgerät einen Zugang zum Internet zu ermöglichen. Familien, die nicht über ausreichende Mittel zur Finanzierung eines adäquaten digitalen Endgerätes verfügen, dürfen dabei nicht benachteiligt werden. Dies betrifft insbesondere Schüler in Mindestsicherung. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die „BuT-Quote“ in einzelnen Stadtteilen deutlich oberhalb von 50 % liegt[2]. Auch ist die rein zahlenmäßige Betrachtung der Ausstattung mit Accesspoints nicht aussagekräftig, entscheidend ist eine auskömmliche Versorgung mit Netzwerkzugängen für alle Schülerinnen und Schüler.

Nach Auskunft des LI sind die Fortbildungskapazitäten für Lehrkräfte bezogen auf Digitalisierung begrenzt. Sollen Bettermarks und Kapiert.de erfolgreich arbeiten, müssen Lehrkräfte auch in die Lage versetzt werden, die Chancen, die in adaptiven Lernplattformen liegen, zu heben.

Zudem unterstützt die Elternkammer die Forderung der VLHGS nach IT-Administration. In realiter werden zu häufig wertwolle Pädagogen-Stunden für die schulische IT verwendet. Tätigkeiten, die zudem effizienter von Fachpersonal ausgeführt werden könnten. Dazu ist neben einer deutlichen Steigerung der Bearbeitungsgeschwindigkeit für Servicefälle auch ein verantwortungsvollerer Umgang mit der Ressource Arbeit des pädagogischen Personals zu fordern.

Für Rückfragen:
Marc Keynejad (für den Vorstand)
m.keynejad@elternkammer-hamburg.de

[1] Beschlüsse 656-03; 667-02
[2] Beschluss 652-01