Die Elternkammer hat auf ihrer Sitzung am 21. April 2020 wie folgt beschlossen:
Die Elternkammer sieht mit Sorge, dass die Prüfungsvorbereitung für den (E)ESA und MSA
bei der jetzigen Terminplanung in weiten Teilen im häuslichen Umfeld erfolgen wird. Die El-
ternkammer fordert die BSB auf, für eine Terminsetzung zu sorgen, die eine schulische Prü-
fungsvorbereitung garantiert. Ansonsten droht sich die soziale Schieflage aufgrund der Ab-
hängigkeit von Bildungserfolg und Elternhaus weiter zu verschärfen.
Die Elternkammer wertschätzt, dass viele Lehrkräfte ihr Möglichstes tun, um Prüflinge auf dem
Wege der Fernbeschulung bestmöglich auf die anstehenden Prüfungen vorzubereiten. So versor-
gen sie die Schülerinnen und Schüler mit Vorbereitungsmaterialien und geben auch Rückmeldun-
gen zur Bearbeitung. Allein dieser Vorgang ist aber von dem Vorhandensein von technischer Aus-
stattung im Elternhaus abhängig. Während einige Schülerinnen und Schüler gut mit einem eigenen
Computer, Drucker, Kamera und Scanner ausgestattet sind, verfügen andere Prüflinge nur über ein
Smartphone und können so Arbeitsaufträge ungleich schwerer leisten.
Allerdings ist auch die Bearbeitung selbst und damit der Lernvorgang vollends aus dem Verantwor-
tungsbereich der Lehrkräfte in das häusliche Umfeld verlagert. Somit hängt die Chance zur Aneig-
nung von Bildung in hohem Maße von den Gegebenheiten Zuhause ab.
Um Schülerinnen und Schüler nicht unangemessen zu benachteiligen, muss eine Prüfungsvorberei-
tung in der Schule unter Begleitung ihrer Lehrkräfte erfolgen.
Antragstellerin:
Antje Müller – Vorsitzende des Ausschusses für Bildungspläne und zentrale Aufgaben
Elternkammer Hamburg – Ausschuss für Bildungspläne
a.mueller@elternkammer-hamburg.de
