Elternkammer Hamburg – Aktuelles Meinungsbild der Eltern zeigt deutliche Zweifel an der jetzigen Durchführung der ESA und MSA-Prüfungen.

Die Befragung der Elternkammer zur Fernbeschulung zwischen dem 25. März und dem 8. April hat ergeben, dass Schüler/innen, die anstreben den ESA/MSA abzulegen, stark unter der aktuellen Situation leiden. So gab bereits über die Hälfte der Eltern von Prüflingen an, dass sie mit der Vorbereitung auf die Prüfungen tendenziell nicht zufrieden ist, sich darüber Sorgen macht, ob ihr Kind genug lernt und Angst vor einer Ansteckung in der Prüfungssituation hat.

Zudem ist aus den Daten ersichtlich, dass ESA/MSA Prüflinge gegenüber den Abiturienten wesentlich benachteiligt sind. So sind die Kompetenzen, die für eine selbstständige Prüfungsvorbereitung (selbstständiges Arbeiten und Eigenmotivation) weniger stark ausgeprägt als bei den (älteren) Abiturient/innen. Pädagogische Arbeit, wie in der Präsenzschule, findet nur in äußerst eingeschränktem Maße statt. Deshalb ist der Erfolg der Prüfungsvorbereitung in hohem Maße von den Unterstützungsleistungen der Familien abhängig.

Diese Erkenntnisse spiegeln sich deutlich in einem in dieser Woche erhobenem Meinungsbild unter Eltern von Prüflingen zum ESA und MSA wider. Die überwiegende Mehrheit der Eltern sehen ihre Kinder danach nicht ausreichend auf die anstehenden Prüfungen vorbereitet und äußern große gesundheitliche Bedenken, eine nicht unerhebliche Zahl von Eltern fordert sogar aufgrund der Umstände den Ausfall der Prüfungen.

Um den in § 3 III Hamburgisches Schulgesetz festgelegten Ausgleich von Benachteiligungen und die Verwirklichung von Chancengerechtigkeit nachzukommen, bekräftigt die Elternkammer, die Forderung nach einer mindestens dreiwöchigen Prüfungsvorbereitung im Präsenzunterricht. Daher müssen die jetzt festgelegten ESA/MSA Prüfungstermine unverzüglich verschoben werden, um den betreffenden SuS eine adäquate Vorbereitung zu ermöglichen. Eine Teilnahme an den ursprünglichen Prüfungsterminen auf freiwilliger Basis sollte möglich sein.

Es darf nicht sein, dass sich die Erfolgsaussichten für MSA und ESA-Prüflinge davon abhängig sind, wie gut die häusliche Unterstützung ist und wie kompetent die betreffenden Lehrkräfte in der Fernbeschulung sind (was jedoch niemals Teil der Lehrerbildung war).

 

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