Die Elternkammer hat wie folgt beschlossen:
Die Elternkammer Hamburg fordert die Schulbehörde auf, umgehend die Grundschüler*innen sowie die Vorschulkinder verstärkt wieder in der Schule zu beschulen.
Dänemark hat es mit Erfolg vor gemacht. Die Gründe, die 5-10 jährigen SuS professionell und in Präsenz zu beschulen liegen auf der Hand: Einer der wichtigsten Entwicklungsschritte, neue kognitive Fähigkeiten zu etablieren, gehen mit dem Schriftspracherwerb einher. Die Kinder brauchen die ganze Grundschulzeit dazu, diese besondere Leistung zu erbringen.
Überschreiten die Kinder allerdings ihre eigenen Entwicklungsphasen ohne die ausgebildete Anleitung, die einzelnen Lernschritte fördernd zu begleiten, verlieren sie den Anschluss. Das Nachholen dieser Lerneinheiten wird zunehmend schwieriger und es bleibt zu befürchten, dass eine ganze Generation auf der Strecke bleibt.
Neben der wichtigsten Bildungsentwicklung verpassen die Kinder aber auch eine zentrale Persönlichkeitsentwicklung, die Sozialisation. Da die Kinder nicht bzw. noch nicht kognitiv in der Lage sind, Lerneinheiten via Heimbeschulung oder Fernunterricht eigenständig zu erarbeiten, müssen sie unbedingt engmaschig, d.h. regelmäßig und intensiv begleitet werden.
Kinder in dem Alter befinden sich in einem ständigen Prozess der Entwicklung, bei ihnen ist wie erwähnt z.B. der Schriftspracherwerb nicht bzw. noch nicht vollständig entwickelt. Dieser entwickelt sich jedoch nicht von selbst. Weder die Kinder noch die meisten Eltern besitzen hierfür die Voraussetzungen und die Erfahrungen. Der Schriftspracherwerb sowie die Sozialisation entwickeln sich aus Erfahrungen in Wechselwirkungen u.a. mit den Lehrkräften und den anderen SuS. Wenn die Kinder zu lange aus diesen wohl wichtigsten Lern- und Lebensschritten herausgerissen werden, verpassen sie womöglich mehr als ihren Bildungserfolg.
Hinzu kommt, dass Eltern von Grund- und Vorschulkindern, sowie von Kitakindern die im Moment am stärksten beanspruchte Elterngruppe in unserer Gesellschaft ist. Daher ist auch aus diesem Grund eine Entlastung durch eine Präsenzbeschulung dringend geboten.
Die Elternkammer Hamburg fordert die Schulbehörde deshalb auf, die Vorschüler*innen und die Grundschüler*innen bevorzugt im Präsenzunterricht zu beschulen und nicht via Fernunterricht. Mit einem sinnvollen Zeit-, Raum-, Personal- und Hygienekonzept ist dies zu bewerkstelligen.
Elternkammer Hamburg
Ausschuss für Grundschulen und frühkindliche Bildung
M. Schoening (Stellv. Ausschussvorsitzende)