Aussortieren der Sechstklässler an den Gymnasien stoppen

Die Elternkammer Hamburg hat die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) aufgefordert, die leistungsbezogene Abschulung von Schülerinnen und Schülern aus den 6. Klassen der Gymnasien an die Stadtteilschulen sofort auszusetzen.

Das Beharren auf einer rein leistungsbezogenen Abschulung mit dem damit verbundenen Stress eines neuen Sozialgefüges, eines unbekannten Lernumfeldes, neuen Lernstrukturen und neuen Lehrerinnen und Lehrern ist aus Sicht der Elternkammer kontraproduktiv und sollte in diesem Schuljahr unterbleiben.

Zudem zweifelt sie an der Rechtmäßigkeit einer leistungsbezogenen Abschulung. „Die Pandemie hat viele Kinderbiographien verbogen, es geht nicht an, dass vor- pandemische Verwaltungsvorschriften sie jetzt ganz brechen“ sagt Alexandra Fragopoulos, Vorsitzende der Elternkammer Hamburg. Vorstandsmitglied Birga Brandner ergänzt: „Diese Regelung ist schon seit langem pädagogisch fragwürdig und wird von vielen Fachleuten angezweifelt. Durch das Aussortieren entziehen sich die Gymnasien ihrer Verantwortung“.

Selbst die BSB räumt ein, dass bei vielen Schülerinnen und Schülern die Corona- Pandemie nicht nur in der schulischen Bildung, sondern auch in ihrer sozialen und menschlichen Entwicklung tiefe Spuren hinterlassen hat.

Das Beibehalten einer vertrauten Lernatmosphäre, eines vertrauten Sozialgefüges sowie einer vertrauten Schulumgebung ist gerade für jüngere Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Garant für ihre gesamte weitere Entwicklung. Die Elternkammer Hamburg begrüßt daher die Bestrebungen von einigen Gymnasien, allen Klassenstufen durch möglichst wenig Lehrerwechsel möglichst viel Stabilität zu bieten.

Die Elternkammer Hamburg sieht daher die Behörde in der besonderen Pflicht, gerade den Schülerinnen und Schülern der jetzigen 6. Gymnasialklassen genau diese Stabilität und Sicherheit gleichermaßen zu gewähren.

Durch die Forderung der Elternkammer Hamburg, das Schuljahr um ein Jahr für alle zu verlängern um den Kindern mehr Zeit zu geben, ist eine Möglichkeit gegeben, sich auch grundsätzlich über das Verfahren Gedanken zu machen.

 

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