Die Elternkammer warnt vor Konflikten auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt und ruft zur Hilfe auf

Mit großer Sorge beobachtet die Elternkammer die derzeitige Krise und ihre Konsequenzen für den Schulalltag und ihren Schulakteuren. Besonders hart trifft es derzeit diejenigen, die vor einem Bildungsübergang und einer Prüfungsphase befinden. Viele Schüler*innen wissen nicht, wie es nach ihrem Abschluss weitergehen wird, ein Großteil von ihnen hat noch keinen Ausbildungsvertrag, ins- besondere aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage durch das Corona Virus. Der BOSO-Unterricht, welcher die Schülerschaft auf dem Weg ins Studium oder in eine Ausbildung begleitet, findet nur in abgeschwächter Form statt. Schüler*innen, Azubis oder gar einzelne Unternehmen tragen hier keine Schuld. Dies sind die Folgen politischer Entscheidungen, um die Corona Ansteckungsgefahr zu minimieren.

Die Schüler*innen der Stadtteilschulen und Gymnasien sind nach Beendigung der 10. Klasse weiter- hin schulpflichtig. Unversorgte Schüler*innen werden dann im Bereich AV-Dual der beruflichen Schulen weiter unterrichtet. Die Elternkammer fordert die Eltern dazu auf, mit den jeweiligen BOSO-Teams ihrer Schulen in Kontakt zu treten um gemeinsam individuelle Vorgehensweisen zu definieren. Viel- leicht wäre eine weitere schulische Ausbildung für manche Kinder eine Option.

Die Elternkammer ruft die Handels- und Handwerkskammern dazu auf, gemeinsam mit den Jugendberufsagenturen weitere Lösungen aufzuzeigen, um Jugendlichen den Start in die Ausbildungen, durch einen späteren Ausbildungsbeginn zu ermöglichen.

Ebenfalls ruft die Elternkammer das HIBB dazu auf, bei Bedarf für rein schulische Ausbildungen zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.

Viele Azubis werden diesen Sommer ihre Berufsausbildung beenden, jedoch aufgrund der Krise nicht durch ihre Ausbildungsstellen übernommen werden. Die Elternkammer fordert die Jugendberufsagentur dazu auf, Wege aufzuweisen um den Jugendlichen eine gesicherte Zukunftsperspektive zu bieten.

Keine Schulabgänger*innen, Schüler*innen oder ehemalige Azubis sollen unversorgt bleiben. Dies sind wir unseren Kindern schuldig.

 

Rückfragen der Medien
Elternkammer Hamburg
Ulrich Matthies
Hülya Melic
E-Mail: h.melic@elternkammer-hamburg.de