Der Vorstand der Elternkammer hat wie folgt beschlossen:
Die Elternkammer Hamburg fordert die BSB auf, sich im Senat und bei der Bürgerschaft da- für einzusetzen das Wort „Rasse“ ersatzlos aus dem Hamburger Schulgesetz zu streichen (§1 Hamburger Schulgesetz).
Begründung:
Eine diskriminierungsfreie Sprache in Wort und Schrift muss eine Selbstverständlichkeit in der Hamburger Schullandschaft sein. Ein konsequentes Einhalten diskriminierungsfreier Sprache muss früh geübt werden. Die Bildungssprache ist daher auf den Prüfstand zu stellen und entsprechend zu modifizieren. („Damit alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen ihre Potenziale in einer globalisierten Welt entfalten können, bedarf es einer Schule der Vielfalt, die frei ist von offener und versteckter Diskriminierung […]“ (Ham- burger Integrationskonzept, 2013))
Der Gesetzgeber selbst muss dabei Vorbild sein und auch die Rahmen seines Handelns auf offene und ver- steckte Diskriminierung untersuchen und sie, wo es geht, auch sofort ändern.
In Anlehnung an das Hamburger Integrationskonzept, weist die Elternkammer Hamburg auf folgende Passage des Hamburger Schulgesetzes hin:
§ 1 Jeder junge Mensch hat das Recht auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Bildung und Erziehung und ist gehalten, sich nach seinen Möglichkeiten zu bilden. Dies gilt ungeachtet seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen oder einer Behinderung.
Der möglicherweise seinerzeit intendierte Grund den Begriff ins Gesetz zu schreiben, ist längst von einer wissenschaftlichen und tatsächlichen veränderten Sichtweise, sowohl positiv wie negativ überholt und durch die anderen Begriffe gedeckt.
Dies soll als Startschuss verstanden werden und sich auf weitere Bereiche ausweiten. Darunter fallen Gesetzestexte, Publikationen, Lehrbücher, Titel bei Abbildungen in Publikationen etc.
Denn, institutionelle Diskriminierung in der Schule, basiert zumeist bewusst oder unbewusst auf deskriptiven Vorurteilen und Diskriminierungen.
Antragstellerin:
Hülya Melic
Elternkammer Hamburg – Antidiskriminierungsausschuss
h.Melic@elternkammer-hamburg.de